Cyberpunk 2077

Das womöglich größte Spiel unserer Generation. Entwickelt von dem polnischen Entwicklerstudio CD Projekt, welches sich nach dem Rollenspiel – Hit The Witcher 3 – eine unglaublich gute Reputation unter Gamern verdient hat.

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Wake the f**k up samurai, we have a city to burn.

Der Hype des Spiels wuchs von Jahr zu Jahr immer weiter an und hatte seinen absoluten Höchststand erreicht, als angekündigt wurde, dass Keanu Reeves persönlich im Spiel eine tragende Rolle übernimmt. Nach langem Warten ist es doch noch dieses Jahr erschienen. Wird es dem Hype gerecht?

Die Story

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Cyberpunk 2077 ist, wie der Name vermuten lässt, im Jahre 2077 angesiedelt und erzählt über eine bittere Zukunft. Die Megastadt Night City, kontrolliert von gewaltigen Konzernen, die derart viel Geld und Macht besitzen, dass sie sich über dem Staat hinwegsetzen können und jeweils einzelne Bezirke kontrollieren. So ziemlich alles ist in den Händen einiger weniger Großkonzerne, von der Justiz bis zur Grundversorgung. Bandenkriege und Territorialkämpfe sind allgegenwärtig.

Die Gesellschaft teilt sich in Arm und Reich, wobei jeder sich versucht mit Körpermodifikationen und Waffen zu bewähren. Der Körper ist nur noch Mittel zum Zweck und wird modifiziert soweit es geht und nötig ist.
Der Mensch ist nur so gesund wie seine Firewall im Kopf. Die Armen versuchen aus der Gosse zu entkommen, die Reichen kämpfen um Ansehen, Einfluss und Glamour.
Die Polizei versucht währenddessen ihre Arbeit mit Automatisierung, wie Kameras, Drohnen, Roboter oder Geschütztürmen zu erledigen.
Sogenannte Fixer handeln mit Informationen, und rufen dich regelmäßig mit Infos zu neuen Aufträgen an.

Die Story spielt sich kürzer als erwartet. Nach zwei Tagen kann das Spiel mehrmals durchgespielt werden, wobei sich die Geschichte dank mehrerer Startpunkte und miteinander vernetzten Zwischen- und Nebenmission in jedem Durchgang anders abspielt.

Das Layout

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Die Welt sieht (auf dem PC) unglaublich schön aus. Alles wurde per Hand platziert und nicht prozedural generiert. Die Stadt wirkt gut durchdacht und jeder Stadtteil hebt sich von seinen Nachbarn ab. Neon Punk und Cyberoptik ist allgegenwärtig. Obwohl fliegende Fahrzeuge vorhanden sind, wird der persönliche Verkehr durch die Stadt mit dem Auto vollzogen. Die Optik der Autos orientiert sich an den Modellen der späten 70er. Allgemein scheint Nostalgie ein großer Faktor im Design der Welt zu sein. Die „Unterwelt“ ist gefüllt von merkwürdigen Gestalten. In Clubs lungern Menschen rum, die sich der Realität entziehen, es gibt Ghettos zuhauf und außerhalb der Stadt herrscht Ödland.
Die Musik ist sehr stimmig und hört sich auf Anhieb an als würde sie genau aus dieser Welt stammen. Im Hauptmenü, bevor das Spiel erst anfing, begann die Musik bereits meine Stimmung hochzufahren.

Nun zum Gameplay

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Teilweise scheint es mir etwas schlecht durchdacht. Dadurch dass es ein Rollenspiel ist gibt es ein typisches Level-up-System mit Fähigkeitspunkten um verschiedene Attribute zu verbessern und neue Fähigkeiten freizuschalten. Eine der möglichen „Fähigkeiten“ ist es während des Rennens seine Waffe nachzuladen. Das ist keine Fähigkeit, das ist schlechtes Game-Design. Wenn es auch nur eine Kleinigkeit ist, zieht es sich durch das ganze Spiel. Es wurde ein Looter-Shooter-System eingebaut, wobei sich die Waffen abgesehen von Statuswerten kaum unterscheiden. Unwichtige No-Name Gegner lassen mehr Beute fallen als riesige Bosse. Neue Ausrüstung ist so ziemlich immer besser als die momentan Angelegte. Es lohnt sich daher kaum in seine Ausrüstung zu investieren. Zu einem Zeitpunkt hatte ich als ein männlicher Charakter eine pinke Hotpants, eine dicke Bomberjacke, Melonenhut, Stöckelschuhe und eine grüne Sonnenbrille an. Es ist gut zu wissen, dass auch abgefahrene Clowns in der Zukunft einen Platz finden. Ich musste immer die Ausrüstung upgraden, da Gegner zu teilen abartig viel Schaden machen können und jeder Pluspunkt in Rüstung überlebenswichtig ist. Das Spiel wird aus der Egoperspektive gespielt wodurch mich wild zusammengestellte Ausrüstungen nicht allzu sehr gestört haben. Fahrzeuge steuere ich jedoch in der dritten Person wodurch ich Motorräder gemieden habe um mich nicht selber sehen zu müssen.
Zu den zahlreichen Fehlern muss ich glaube ich nicht viel erzählen. Memes kursieren bereits ohne Ende im Internet. Von zufälligen T-Posen die die Menschen in Night City anscheinend gerne einnehmen, durch Wände und Theken gehende Menschen oder gehbehinderten Menschen im Rollstuhl die plötzlich wegrennen, wenn sie sich bedroht fühlen ist alles dabei. Bei einem nicht funktionierender Fahrstuhl musste ich das Spiel 12 mal neustarten.
Eine weitere Verzögerung der Veröffentlichung hätte dem Spiel echt gutgetan, aber dann hätten die Gamer wahrscheinlich das Entwicklerstudio niedergebrannt. Nach der ersten Verzögerung hagelte es bereits Beleidigungen und Drohungen. Nach ein paar Patches hat es sich deutlich verbessert. Trotzdem tun mir die Entwickler etwas Leid die in der nächsten Zeit crunchen und einiges beheben müssen…

Nun zur Frage, wird das Spiel dem Hype gerecht?

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Es ist glaube ich eindeutig, dass nichts und niemanden dem Hype dem das Spiel ausgesetzt war gerecht werden kann. Ich bedauere diesen Trend sehr. Es ist auf jeden Fall ein Topklasse Spiel, aber nicht der nächste Schritt der Evolution. Auf Metacritic wird Cyberpunk bereits heftig mit negativen Bewertungen bombardiert und die Foren sind regelrechte Schlammschlachten. Ich würde empfehlen erstmal etwas abzuwarten bis das Spiel etwas aufpoliert wurde (insbesondere für Konsolenspieler). Zudem empfehle ich einen starken Rechner (RIP an meine 1050TI). Ich bin gespannt wie die Zusatzinhalte ausfallen werden, denn für 2022 ist bereits ein Multiplayer Modus wie im Stil von GTA:Online geplant. Ähnlich wie The Witcher wird CD Projekt das Spiel bestimmt noch mit Inhalt von hoher Qualität weiterversorgen.

Zusammenfassend würde ich sagen:

Es ist allemal ein Topklasse Spiel, aber nicht der nächste Schritt der Evolution.

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